Dienstag, 18. Dezember 2007

DVD: Der Geist des Geldes

Spannende Fragen zum Thema Geld stellt ein neuer Dokumentarfilm. Infos gibt es online, ebenso eine limitierte Preview-DVD, die schon bald ausverkauft sein dürfte - zu Recht! :-)

Mittwoch, 28. November 2007

1 + 1 = ?

Des einen Leid (Überschrift links), des anderen Freud (Angebote rechts)...



Wer eins und eins zusammen zählt, kann sich die zwangsläufigen Folgen ausmalen und vieles von dem verstehen, was sich derzeit so abspielt.

Sonntag, 25. November 2007

Finanzkrise mit Folgen

Während in Deutschland einige noch vom kaum spürbaren Aufschwung fabulieren, können andere Ihre ganz reale Schuldenlast nicht mehr tragen. In den USA und Großbritannien platzt die Immobilienblase. Millionen sind davon betroffen und ein Ende ist nicht abzusehen. Oder ganz konkret mit den Worten des US-Ökonomen Michael Burda:

"Wenn die Krise noch bis weit ins kommende Jahr hineinreicht, kann sie Ausmaße annehmen wie bei der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren."

Wie aus der Zinsbombe mit der Finanzkrise eine Zeitbombe wurde - Fortsetzung folgt!

Dienstag, 13. November 2007

Der Terminator und die Finanzwelt

Mit zwei Milliarden US-Dollar will US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger nach der Hypothekenkrise Gutes tun. Die Banken versuchen derweil, den Spieß umzudrehen. Die bankrotten Möchtegern-Häuslebesitzer seien nicht nur als Opfer der Krise zu sehen, sondern selbst schuld: Die Risiken waren ihnen angeblich bekannt und die Verträge wurden offenbar nicht richtig gelesen.

Sicherlich sind die US-Amerikaner mit geringem Einkommen, die Häuser mit faulen Krediten gekauft haben, nicht schuldlos an der Misere. Aber die Schuldzuweisung der Banken ist dreist und kurzsichtig!

Ausgeblendet wird nämlich, dass die Banken (auch hierzulande) aggressiv für Kredite werben ("easy credit") und solche Ausfälle durchaus in Kauf nehmen. Das belegen die jüngsten Zahlen zur Verschuldung (Schuldenatlas) und auch zur Verteilung des Reichtums (DIW).

Schuld daran sind jedoch weder Kreditnehmer noch Banken, sondern das Geldsystem. Denn wenn die Vermögen zunehmen, müssen auch die Schulden zunehmen - wenn es sein muss auch durch faule Kredite, die Millionen ins Unglück stürzen. Da helfen keine Geldspritzen á la Schwarzenegger oder Zentralbank und auch keine gegenseitigen Schuldzuweisungen, sondern nur die Auseinandersetzung mit den tiefer liegenden Ursachen. Denn die nächste Finanzkrise ist so sicher wie der Sieg des guten Terminators über das Böse.

Montag, 22. Oktober 2007

Geiz ist nicht mehr geil

"Geiz ist geil" wird abgeschafft. Der Slogan einer Elektronik-Markt-Kette, der "über viele Jahre hinweg wie kein anderer Spruch die Mentalität vieler Menschen wiederspiegelte" (Berliner Zeitung) landet in der Tonne - hoffentlich in einer nachhaltigeren als die der Welt für Elektronikschrott.

"Warum ist Geiz nicht mehr geil?" werden sich viele fragen. Weil sich nach Überzeugung der Verantwortlichen der Zeitgeist gewandelt hat! Ahhja!

Noch interessanter und vor allem nachvollziehbar ist ein anderer Teil der Nachricht. Sage und schreibe eine halbe Milliarde Euro gibt der Großkonzern, unter dessen Dach oder Decke beide Branchenriesen stecken, in diesem Jahr für Werbung aus. Diese "horrende Summe" tragen die Schnäppchenjäger am Ende selbst, wie die Zeitung richtig feststellt. Aber eben nicht nur die paar Millionen...

Samstag, 22. September 2007

Ackermann auf allen Kanälen

Erst die Renditejagd anheizen, dann die strauchelnden Abnehmer der eigenen Risikoprodukte rügen und schließlich selbst in Schwierigkeiten geraten? Ganz schön unverschämt! Aber der Reihe nach...

Rund 1,8 Milliarden Euro Gewinn hat die Deutsche Bundesbank allein im zweiten Quartal gemacht. Wieder ein Rekordwert für drei Monate Bankgeschäft und eine Traumquote: Statt der angestrebten 25 gab es diesmal eine Rendite von 35% . Solche Vorgaben erhöhen natürlich den Druck auf die Konkurrenz.

Die wird eine Finanzkrise später dann scharf kritisiert: zu sehr auf die Ratingagenturen hätten die sich verlassen, seien zu hohe Risiken eingegangen - womöglich wollten auch sie maximale Renditen um fast jeden Preis erreichen und das vielleicht auch noch, indem sie sich auf hoch riskante Geschäfte mit der Deutschen Bank einließen?

Nun werden bei Deutschlands größter Bank auf einmal eigene Fehler eingeräumt, was Schockwellen an den Börsen auslöst. Kreditversprechen für große Zukäufe im Umfang von 29 Milliarden Euro müssten "neu bewertet" werden, wie es (wie üblich verklausuliert) heißt. Ok, nicht der gesamte Betrag wird abgeschrieben werden müssen, aber die Relationen sind erschreckend. Denn gedeckt sind (Sicht-, Termin- und Spareinlagen und auf Namen laufende Sparbriefe) bei der Deutschen Bank nur mit 7,6 Milliarden Euro - falls es doch (mal wieder) ernst wird.

Samstag, 15. September 2007

Die Ursache kommt unters Hamsterrad

Kaum zu glauben, aber wahr: Mit einem Hamster-Film will das Bundesfinanzministerium auf die Schuldenproblematik aufmerksam machen.



Noch verwirrender als dieser Werbespot für die Kürzungspolitik der Bundesregierung ist die Internetseite dazu - hübsch aufgemacht, aber inhaltlich in weiten Teilen eine Farce. So heißt es zur 40 Milliarden Euro-Zinslast:

"Statt bei den Bürgern landet das Geld als Zinszahlung bei den Banken."

Es landet nämlich nicht bei den Banken, sondern auf den Konten von einigen wenigen, die riesige Vermögen angehäuft haben. Alle anderen müssen für diese Zinsen arbeiten und gezwungenermaßen für immer mehr Wirtschaftswachstum sorgen.

Insofern sind Film und Internetseite wenigstens in sich stimmig: Beide sind in ihrer Aussage unklar und vernebeln den Blick auf die Ursachen des Schuldenproblems. Dementsprechend sieht auch die Finanzpolitik aus.

Sonntag, 2. September 2007

Die Bahn kommt... (unter anderem) zu spät!

Reif für die Börse ist sie laut Bahnchef Mehdorn. Andere fürchten dagegen, dass sie (siehe Zahlenspielerei 1 und Zahlenspielerei 2) zunehmend auf den Hund kommt. Nicht nur die Gegner des Ausverkaufs der Bahn, sondern auch Wolfsburgs Trainer Felix Magath. Der sagte laut Kicker nach dem 1:2 gegen die Hertha:

"Ich muss Herthas Hauptsponsor gratulieren. Die Deutsche Bahn hat drei Stunden gebraucht, um uns von Wolfsburg nach Berlin zu fahren. Normalerweise benötigt man eine Stunde für die Strecke. Von daher kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen."

Mittwoch, 22. August 2007

Entweder oder!

Weltwasserwoche war gestern, heute gibt es einen neuen passenden Filmtipp...

Was macht man als Wasserunternehmer, wenn ständig Rohre platzen? Die Leitungen sanieren oder lieber den Wasserdruck senken? Oder anders gesagt: Reparieren oder Rendite kassieren?



Was in Großbritannien seit der Privatisierung 1989 zum Alltag gehört, droht auch in Deutschland. Ein sehenswerter Film von den Machern von "Bahn unterm Hammer" (Trailer). "Wasser unterm Hammer" hatte es noch ins Fernsehen geschafft, die kritische Nachfolge-Dokumentation zum geplanten Ausverkauf der Bahn dann nicht mehr.

Donnerstag, 2. August 2007

Waffen für den Frieden?


Mindestens 30 Milliarden Euro wollen die USA in den Nahost-Friedensprozess investieren - in Form von Waffen. Mehr Drohpotenzial statt Ursachenbekämpfung und nebenbei noch etwas für das Wachstum der heimischen Waffenindustrie getan!

Wer über den neuen Kalten Krieg nicht lachen kann, sollte es mit einer der (englischsprachigen) Animationen von Mark Fiore versuchen.

Mittwoch, 1. August 2007

Brot statt Zinsen!

Wissenschaftler der Uni Bonn haben herausgefunden, dass Arbeitslosengeld II-Empfänger ihre Kinder nicht gesund ernähren können. Dazu fehlt ihnen schlicht und einfach das Geld. Für einen Teenager gibt es laut Studie eine tägliche "Verpflegungspauschale" von 3,42 Euro - für den allernötigsten Einkauf beim Discounter sind das noch 1,26 Euro zu wenig!

Ganz passend dazu eine andere Nachricht, die eigentlich erfreulich ist. Der Bund nimmt nur noch 539 Euro neue Kredite auf - pro Sekunde wohlgemerkt! An den für die alten und neuen Kredite fälligen Zinszahlungen hat sich damit allerdings nichts geändert - 66 Milliarden Euro allein in diesem Jahr.

Pro Tag sind das über 180 Millionen Euro oder für jeden Arbeitslosengeld II-Empfänger knapp 34 Euro mehr - Tag für Tag!

Dienstag, 31. Juli 2007

Die Lehre und die leeren Kassen

Trotz Studiengebühren sind die meisten Hörsäle sind immer noch gnadenlos überfüllt und viele Dozenten, na, sagen wir: nicht besonders gut? Vielleicht liegt es an der miesen Bezahlung. Von 0 bis 15 Euro für 45 Minuten ist alles drin. Und mit Hartz IV kann man davon sogar leben!

Ein ganz ähnlich böses Spiel müssen die Lehrer in Hessen über sich ergehen lassen. Viele von ihnen sprechen bei der Arbeitsagentur vor, nachdem sie ihre Schüler in die Ferien verabschiedet haben. Auch so lassen sich Bildungshonorare einsparen!

Wo ist nur all das (Studiengebühren-/Bildungsverbesserungs-/Elitenuni-/Pisa-Ergebnisskorrektur-)Geld?

Donnerstag, 19. Juli 2007

Kredite ohne Zinsen?

Luther, Aristoteles und Dante fanden ihn gar nicht gut, den Zins. Trotzdem wollen ihn alle haben, aber möglichst keiner zahlen.

Geht nicht? Doch, geht! Zumindest vor knapp einem Monat machte es die SEB möglich. Die Bank vergab einen Tag lang Kredite für null Euro Zinsen.

Inzwischen hat die Kunden aber die Realität wieder eingeholt. Schließlich muss ja irgendjemand mit Schulden die hohen Zinsen für Vermögen zahlen. Oder?

Freitag, 13. Juli 2007

Die Bahn macht...

... zur Zeit vor allem Schlagzeilen: ob mit bezahlten (Anzeigen) oder mit den kostenlosen zum Thema Streik und Tarifstreit. Es geht dabei - wie so oft - ums liebe Geld. Das dürfte jedoch nur ein kleiner Vorgeschmack sein, denn die Bahn will an die Börse.

Und da zählt nur eins: Rendite, also noch mehr Geld. Aber nicht für die Beschäftigten oder die Kunden oder die Sicherheit oder die Manager. Deshalb mal eben hier lachen...




... dort unterschreiben, dieses angucken und jenes lesen!

Donnerstag, 5. Juli 2007

Videos für Weltretter

Ein neuer Werbespot über die Gegensätze im Leben von Kindern und Jugendlichen in der ersten und dritten Welt sorgt für Furore. Mehr als eine halbe Million Menschen haben ihn bereits gesehen und rund 6000 Kommentare abgegeben. Und das obwohl er mit über fünf Minuten ziemlich lang ist!

DO SOMETHING ist am Ende zu lesen - ein Aufruf für ein zweitägiges Fasten für Spenden. Wem das (nicht) schmeckt, ist auch von uns aufgerufen und zwar dazu, etwas gegen die Ursachen zu tun!



Wem fünf Minuten zu lang sind oder wer über Hunger und Elend nicht lachen kann, sollte sich einen anderen, etwas älteren, aber dafür kürzeren und beeindruckenderen Spot ansehen (Version für Fußball-Fans und die aktuelle zum G8-Gipfel)- und dann etwas tun!

Mittwoch, 4. Juli 2007

Perspektiven für die "Generation Packesel"

Nach der Generation Praktikum stehen die Nachfolger schon vor der Tür: die "Generation Packesel". So jedenfalls hat Ulrich Pfeiffer, Wirtschaftswissenschaftler und Sprecher des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung, im SPD-Monatsblatt Vorwärts die nach 1980 geborenen getauft.

Und er hat ihnen etwas sehr böses ins Poesiealbum geschrieben:
Wehrt euch!

2025 gehe die
Babyboom-Generation in Rente, was die Sozialkosten in die Höhe treibe und vor allem die jetzigen Teenager und Twens betreffe. Deswegen sollten sie sich für "Schuldentilgung jetzt" einsetzen.

Bis 2025 soll die nach den Vorstellungen Pfeiffers abgeschlossen sein. Offenbar hat er das jedoch nur mal grob überschlagen und dabei die Dimensionen des öffentlichen Schuldenberges nicht überblickt. Will man allein die rund 900 Milliarden Euro Schulden des Bundes bis 2025 tilgen, wären bei einem Zinssatz von nur vier Prozent ab sofort jährlich knapp 74 Milliarden Euro zu zahlen. Das entspricht mehr als einem Viertel des Bundeshaushalts 2007.

Mehr Durchblick in Sachen Schuldenberg, Ursachen und Lösungsansätzen verspricht das FAIRCONOMY-Jugendcamp 2007. Dafür ist Pfeiffer aber leider zu alt - nicht jedoch für´s Nachrechnen.

Samstag, 30. Juni 2007