Montag, 28. April 2008

Der Dalai Lama & die Marktwirtschaft

Gegensätze ziehen sich an, heißt es so schön. In diesem Fall sah das bisher aber ziemlich unvereinbar aus. Nach eigenen Angaben hatte das geistige Oberhaupt der Tibeter mal eine "instinktive" Neigung zum Sozialismus. Die hat er nun laut Wirtschaftswoche abgelegt und interessiert sich für die "positiven Aspekte der freien Marktwirtschaft". In seinem neuen Buch "Führen, Gestalten, Bewegen" warnt der Dalai Lama aber auch vor bloßem Gewinnstreben:

"Gewinn ist eine überlebensnotwendige Voraussetzung, doch der Sinn eines Unternehmens besteht darin, zum Wohl der Gesellschaft als Ganzes beizutragen."

Sehr gut, dass der Dalai Lama im Gegensatz zu vielen anderen zwischen Kapitalismus und Marktwirtschaft unterscheidet! Was die grundlegend negativen Aspekte der Marktwirtschaft angeht, empfiehlt sich ein Blick auf die Idee der FAIRCONOMY.

Freitag, 25. April 2008

Hunger & Nebel

Während die Rohstoffspekulanten jubeln, hungern mehrere Millionen Menschen und die Weltbank sorgt für ein unglaubliches Ablenkungsmanöver.

Weltbank-Chef Robert Zoellick posiert mit Reissack und Brot - und sucht die Schuldigen woanders: vor allem beim Biosprit, dann noch ein wenig bei sich ändernden Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern (zunehmender Fleischkonsum und damit höherer Flächenverbrauch für Futtermittel), beim steigenden Ölpreis und unter "ferner liefen" und verklausuliert bei den "Wechselwirkungen zwischen Finanz- und Rohstoffmärkten".

Erfreulich deutlich wird dagegen der SPIEGEL: "Am wildesten wetten die Investoren ausgerechnet mit den Grundnahrungsmitteln. Dass am anderen Ende der Welt Versorgungsengpässe und Hungertote die Folge sein können, ist auf ihren Kurszetteln nicht vermerkt."

Montag, 14. April 2008

Manfred Krug, die T-Aktien und die armen Spekulanten

Mehr als 16.000 verklagen die Telekom, weil sie Schadenersatz wollen. Sie haben im Zeitalter der "New Economy" auf die Angaben in den hübschen bunten Broschüren, auf die empfehlenden Medien und Manfred Krug vertraut. Sie haben sich verzockt und wollen nun ihr Geld zurück.

Es hat ganz offsichtlich viele Menschen getroffen, die sonst eher konservativ investieren und das Risiko im Umgang mit dem erarbeiteten Geld scheuen. Einige haben Abfindungen oder Reserven für den Ruhestand in die Telekom gesteckt und fast alles verloren. Das ist traurig genug, aber in Anbetracht der ständigen Empfehlung von privater Altersvorsorge durch kapitalgedeckte Versicherungen (Aktienfonds!) wird es noch viel schlimmer; ganz besonders aber, wenn man sich Einzelschicksale ansieht wie das von Christa G.-S.

Für 7000 DM hatte sie Aktien gekauft, die jetzt nur noch einige hundert Euro wert sind. In ihrer Freizeit engagiert sich die Investorin laut SPIEGEL online "für soziale Projekte in Brasilien und Afrika. Dahin sollten auch große Teile der Gewinne fließen, die sie sich von der Investition in die Telekom erhoffte". Schade, dass sie sich vor der Investition keine Gedanken über die Hintergründe von Spekulationsgeschäften mit Aktien oder auch Rohstoffen gemacht hat. Die sorgen derzeit nämlich in Form von Hungerrevolten für genau das, was sie wahrscheinlich mit ihrer Renditenspende in Südamerika und Afrika verhindern wollte! Bezeichnenderweise weist ausgerechnet die Weltbank derzeit darauf hin.

Ob die Telekom falsche oder unvollständige Angaben gemacht hat oder nicht, müssen die Gerichte beantworten. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Aktiengeschäften muss jeder selbst für sich beantworten und verantworten.

Samstag, 5. April 2008

Gesellschaftliche Konflikte und Realitäten


Das aktuelle Politbarometer hat ein interessantes Ergebnis hervorgebracht: Demnach sehen 81 Prozent der Befragten Konflikte zwischen Reich und Arm, nur 18 Prozent sehen keine Konflikte.

Das entspricht erstaunlicherweise ziemlich genau der rechnerischen Realität. Denn 80 Prozent der Bevölkerung finanzieren die Kapitaleinkommen der restlichen 20 Prozent.

Und doch meint fast jeder, dass man mit ein paar tausend Euro auf dem Konto zu den Gewinnern gehört - vonwegen! An anderer Stelle zahlen die meisten (80%) dafür mehrfach drauf. Dabei geht es auch anders - mit einer FAIRCONOMY.